Schildbürgerstreich

Bilder / Kurioses

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Lange haben die Anwohner der …….rstraße in Bansin auf das Schild mit dem Straßennamen gewartet, wohl nur um dann noch längere Gesichter zu machen. Man muss schon ein gerüttelt Mass an Gleichgültigkeit an den Tag legen, um ein Schild auf diese Art und Weise anzubringen, um es mal freundlich zu umschreiben. Eine andere Erklärung wäre natürlich, dass die Gemeinde ihre Einwohner und Besucher auf diese besondere Art und Weise mit einem neuartigen, geistreichen Bilderrätsel konfrontieren will.

Das Rätsel steht in Bansin, an der Ecke Seestraße und eben der …….rstraße.

Geschickt hat mir das Bild Barbara Hübner aus Bansin, von ihr stammt auch der Titel „Schildbürgerstreich“, der die Sache auf wunderbare Art und Weise kurz und bündig auf den Punkt bringt.

Nackter Wahnsinn

Kurioses

Unter dieser Überschrift hat es jetzt der erfundene FKK-Krieg auf Usedom in die angesehene Wochenzeitung „Die Zeit“ geschafft. Nicht nur als kleine Notiz am Rande, sondern gleich mit einer kompletten Seite in der Rubrik Reise (Nr. 36 vom 28.08.2008, Seite 61). Der feuchte Traum eines jeden Marketingtreibenden sozusagen. Oder vielleicht doch eher Albtraum? Da brüten die Spezialisten wochen-, monate- und manchmal sogar jahrelang an ausgetüftelten Strategien, laden Journalisten ein, veranstalten Events und andere seltsame Dinge um redaktionelle Aufmerksamkeit zu erheischen und dann kommt so ein nationalkonservativer Kommunalpolitiker aus dem Nachbarland, regt sich über die visuelle Vergewaltigung unschuldiger Polen durch abartige, nackte Deutsche auf und stellt mit dem Medienecho jede Werbekampagne in den Schatten.

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Der fein zu lesende Artikel von Evelyn Finger wartet zusätzlich noch mit einer sensationellen botanischen Entdeckung auf:

Nackte. Endlich! In den Dünen haben sie sich hinter Kakteen verschanzt

Kakteen auf Usedom? Vorboten des Klimawandels? Oder hat da einfach jemand eine arme, unschuldige Pflanze ausgesetzt? Da steckt doch schon die nächste Story drin. Dem ersten, der mir ein Foto von Kakteen am Ahlbecker Strand schickt, spendiere ich eine Flasche Tequila (dieses Angebot gilt nicht für Minderjährige), für verschanzte Nackte dahinter gibt es eine weitere Flasche. Und noch eines, Frau Finger. Ahlbeck ist kein Kaff, sondern ein Kaiserbad. Wir mögen vielleicht Gaffer sein, aber wir sind keine Kaffer. 😉

P.S. Falls der Tourismusverband Insel Usedom e.V. noch einen würdigen Kandidaten für seine „Emma Sonnenschein“ braucht, ich hätte da einen Vorschlag: Edward Zajac. Der Mann hat sich wirklich um das Inselmarketing verdient gemacht.

Der Stau und der Deppenapostroph

Bilder / Kurioses

Man fährt dran vorbei, Tag für Tag. Man nimmt gar nicht richtig wahr, was sich alles so am Straßenrand tummelt. Nur im Sommer, wenn man im allgegenwärtigen Stau steckenbleibt und sich aus lauter Langeweile die Umgebung genauer ansieht, nimmt man Dinge wahr, die zu Kopfzerbrechen führen können.

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So wie dieses Werbeschild in Ahlbeck. Der Deppenapostroph ist zwar seit der Vergewaltigung der deutschen Sprache durch die sogenannte Rechtschreibreform erlaubt, wenn er zum Zwecke der Verdeutlichung eines Personennamens gebraucht wird (Quelle: Wikipedia), aber ob der Betreiber dieser Imbissbude wirklich Kaiser heißt? Und falls doch, was hat es dann mit dem männlichen Artikel auf sich? Handelt es bei dem Betreiber gar um einen im ostvorpommerschen Exil lebenden Potentaten, der mit den Feinheiten der deutschen Sprache noch nicht so richtig vertraut ist? Fragen über Fragen. Antworten bitte in die Kommentare.

Die Nackten sind zurück

Kurioses / Menschliches

Kaum sind die polympischen Spiele beendet und mit ihnen der polympische Friede, geht der polnisch-deutsche FKK-Krieg wieder in die volle Medienbreite. Bei der Deutschen Welle schlagen die Nackten am 26. August im weltweiten Radio bei Fokus Europa Wellen. Die Bild-Zeitung, Welt Online, der Kölner Express, die Norddeutschen Neuesten Nachrichten, focus online, die Rheinische Post online und die Berliner Morgenpost haben die Berichterstattung von der ostdeutschen Nacktfront wieder aufgenommen. Bei der Super-Illu ist der „Höschen-Krieg“ nach fast zwei Monaten auch angekommen, dort spricht man gar von einer Demarkationslinie.

Allen Berichten zufolge haben die örtlichen Potentaten des umkämpften Gebietes, Kaiser Klaus der Lange und Präsident Janusz der Listige, Verhandlungen aufgenommen mit dem Ziel, die Nackten und die sogenannten Zajacisten durch zweisprachige Schilder zukünftig voneinander zu trennen. Erfahrene Hofberichterstatter gehen allerdings davon aus, dass alleine die Festlegung der zwei Sprachen auf den Schildern mehrere Monate, wenn nicht Jahre in Anspruch nehmen wird und die nahenden Herbststürme die Krampfhandlungen erst einmal vorläufig beenden. Spanner Frontbeobachter berichten indes von einer zunehmenden Eskalation. Während auf deutscher Seite hinter den erhöhten Wällen der Sandburgen immer größere Oberweiten in Stellung gebracht werden, kommen auf polnischer Seite bereits großkalibrige Teleobjektive und schwere Videokameras mit 32-fachem Zoom durch die PkK (Polnische keusche Katholiken) zum Einsatz. Angesichts dieser nackten Tatsachen erwägen neutrale Kräfte im Grenzgebiet bereits, den Unsicherheitsrat anzurufen. Wir spotten weiter.

Nachtrag 26.08.: Der Berliner Kurier titelt „Warnschilder gegen nackte Deutsche„.
Nachtrag 27.08.: Weser-Kurier – Nackte Tatsachen und neue Grenzfreiheit
Sächsische Zeitung (sz-online) – Das Ende des Bikini-Streits