Intelligente Lösungen sehen anders aus

Allgemein

Am Wochenende hatte die Deutsche Bahn AG den Bahnübergang in Ferdinandshof für Gleiserneuerungsarbeiten gesperrt. Ausgerechnet am Wochenende, den einzigen Tagen wo durch den An- und Abreiseverkehr zur und von der Insel auf der B 109 richtig was los ist. Die Bahn hätte ja gerne unter der Woche gearbeitet, durfte sie aber laut eigener Auskunft nicht. Das habe das zuständige Straßenbauamt untersagt, weil man keine Beeinträchtigungen bei der Schülerbeförderung wollte. Zur Krönung des ganzen hatte man noch eine unnötig lange Umleitung ausgeschildert, obwohl eine deutlich kürzere möglich gewesen wäre.

Auf die schlichte Idee für so eine Aktion die Pfingstferien in der ersten Juniwoche oder die Sommerferien, die in vier Wochen beginnen, zu nutzen kommt in einem Straßenbauamt wohl keiner. Keine Schülerbeförderung und eine Sperrung für zwei Tage unter der Woche wären eine Lösung für einen normal denkenden Menschen in einem Tourismusland gewesen.

Schönen Gruß an den Amtsschimmel. Der wie jeder intelligente Mensch seit langem weiss, kein stolzes Ross ist, sondern eine sich stetig ausbreitende Pilzart, die alles befallene nach und nach zum verfaulen bringt.

Die graue Eminenz

Bilder / Kurioses

Im Heringsdorfer Zentrum rund um die Friedensstrasse erklingt oft melodisches Gepfeife, so etwa in der Art wie es gelegentlich von zu hohem Testosteronspiegel getriebene Herren hervorbringen, um ihrer Anerkennung gegenüber attraktiven Vertreterinnen des weiblichen Geschlechtes Ausdruck zu verleihen. Die derart angepfiffenen suchen dann oft voller gespielter Empörung den Urheber dieses Balzlautes, ohne fündig zu werden. Besonders nett ist die völlige Irritation bei den Betroffenen, wenn es sich bei dem Empfänger des Anpfiffes um ein männliches Wesen handelt (ich kann da aus eigener Erfahrung sprechen). Es pfeift, aber kein Pfeifer in Sicht.

Des Rätsels Lösung ist ein in der Seestraße beheimateter Graupapagei, der täglich Freigang oder besser Freiflug erhält und manchmal auch einfach nur ausreisst. Clever, wie das Tier ist, kehrt er aber immer wieder in die sichere Umgebung zurück. Genau dieser Papagei macht es sich zum Spass, von Gebäudesimsen herunter Passanten anzupfeifen.

graupapagei.jpg

Heute morgen hatte er sich auf der Eingangstür der Stadtbäckerei niedergelassen und beäugte das Kommen und Gehen, leider ohne Anpfiffe zu verteilen.

EU-phemismus

Politisches

Als Euphemismus bezeichnet man gemeinhin Wörter oder Formulierungen, die einen Sachverhalt beschönigend, verhüllend oder verschleiernd darstellen (Quelle: Wikipedia). Ein schönes Beispiel war in den letzten Tagen wieder zu beobachten, als Genosse Steinmauer nicht müde wurde, die sinnlose Verschwendung von Steuergeldern zur zeitweiligen Rettung eines Automobilunternehmens als soziale Wohltat zur Rettung von Wahlchancen Arbeitsplätzen schönzureden.

Auf Ebene der Europäischen Union wird der größte Euphemismus Agrarsubvention genannt. Auch hier zahlt der Steuerzahler vereinfacht gesagt im wesentlichen für Unternehmen, die Produkte in solchen Mengen herstellen, dass sie am Markt nicht mehr oder nur mit Verlusten abgesetzt werden können.

Immerhin hat man jetzt damit begonnen, endlich so etwas wie Transparenz zu schaffen. Auf der Webseite der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung gibt es seit neuestem die Möglichkeit, sich die Empfänger von EU-Agrarförderung anzeigen zu lassen. Bei Postleitzahl einfach 174** eingeben, dann sieht man auch alle Empfänger auf Usedom.

Der Spitzenreiter bringt es auf immerhin 662.000 Euro und es gibt einige mehr, die es auf ordentliche sechsstellige Beträge bringen.

2 Jahre Usedomspotter

Allgemein

Am 14. Juni 2007 ging es los. Einfach nur bloggen und mal sehen was daraus wird. Immerhin 272 Beiträge und über 250 Fotos in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen, je nach freier Zeit meinerseits und Anlass. Im letzten Jahr im Schnitt etwa 140 Besucher am Tag, darunter viele Stammleser. Es überrascht mich oft, von wem ich auf der Insel unvermutet auf den Usedomspotter angesprochen werde.

Überraschend auch die Empfehlung im MARCO POLO für 2008 und 2009 oder die Übernahme eines Eintrages über den Medienrummel um den angeblichen FKK-Krieg in Ahlbeck in die lokale Presse (man wollte sogar ein Honorar zahlen!).

Etwas traurig stimmt die Tatsache, dass man als Blogger im Nordosten der Republik einer sehr seltenen Spezies angehört. Trotz gelegentlicher Recherche ist mir nur ein weiterer Blogger in unserer Region bekannt: Thonk aus Anklam, der kürzlich einjähriges Bestehen feierte. Ruhig mal reinsehen, er ist häufig mit der Kamera um Anklam herum unterwegs.

Dann auf ein weiteres Jahr.

Peanuts

Allgemein

Seit dem berühmten Ausspruch von Hilmar Kopper im Jahr 1994, der unschuldige Erdnüsse zur Masseinheit von 50 Millionen, damals noch in D-Mark, gemacht hat, ist einige Zeit ins Land gegangen. Eigentlich muss man dem Mann nachträglich Abbitte leisten. Er war seiner Zeit einfach 15 Jahre voraus, wenn man sieht mit welcher Nonchalance unsere Regierung heutzutage mit Milliarden, die wir noch gar nicht verdient haben, um sich wirft. Aber das ist ein anderes Thema. Wie komme ich auf Peanuts als Titel für diesen Beitrag?

weinert.jpg
Grafik: Chamartin Meermann Immobilien

Nun, gestern war feierliche Grundsteinlegung für eine der größten, wenn nicht der größten Investition in der Geschichte von Heringsdorf, vielleicht sogar von Usedom. Die Chamartin Meermann Immobilien Gruppe investiert über die Kaiserbad Resort-Hotel Kaiserbad GmbH & Co. KG nach eigenen Angaben circa 50 Millionen Euro in ein 5-Sterne-Hotel auf dem Areal des früheren Ferienheimes Erich Weinert. Und alle waren gekommen. Der Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, sein Vorgänger, der Geschäftsführer der Meermann Immobilien GmbH, Heinz Meermann, der Director General de CHAMARTIN INMOBILIARIA, Javier Catena Gordo, der Vorstandsvorsitzende der Steigenberger Hotels AG, André Witschi als zukünftiger Betreiber.

Aber halt, da fehlt doch noch jemand? Richtig. Es waren doch nicht alle da. Kein Bürgermeister der Gemeinde, kein 1. Stellvertreter, keine 2. Stellverteterin, nichts, niemand, nadie (spanisch für niemand).

Warum auch. Es ging ja gestern nur um Peanuts.

Bei Ihnen piept es wohl?

Kurioses

Diese Frage dürfte den Trägern dieser Sandalen mit integriertem Metalldetektor am Strand wohl öfter entgegen schallen. Auf jeden Fall immer dann, wenn der schatzsuchende Urlauber über eine metallische Hinterlassenschaft läuft und das Gerät Alarm gibt. Nach Herstellerangaben sollen Gegenstände bis zu einer Tiefe von 60 Zentimetern gefunden werden.

sandalen.jpgFoto: Hammacher Schlemmer

Wundern sie sich also nicht, wenn sie in diesem Sommer Menschen mit diesem Schuhwerk und einer geschulterten Schaufel treffen, die den Strand in komplizierten geometrischen Mustern abschreiten. Zu kaufen gibt es diese Dinger bei Hammacher Schlemmer für bescheidene 59.95 $.

Via neuerdings.com.

Doppelt hält besser

Kurioses

Bei der FAZ bringt der geschätzte Usedomkenner Frank Pergande noch einmal einen Abgesang zu den kürzlich aufgestellten zweisprachigen Hinweisschildern am grenznahen FKK-Strand. Es wäre eigentlich keine Meldung mehr wert, aber kurioserweise wurde der Beitrag zweimal online gestellt.

nacktbader-1.jpg

nacktbader-2.jpg

Gesellschaft und Hintergründe als Rubrik verstehe ich ja, aber Politik und Streifzüge?

Ironischerweise hatte Gugel direkt neben den Nackten diese Anzeige platziert:

nacktbader-3.jpg

Ein Schelm, wer arges dabei denkt.