Besser als Feuerwerk

Allgemein

Das alte Jahr geht zu Ende, wie es begonnen hat. Mit viel Feuerwerk und den Wünschen, im neuen möge alles besser werden. All meinen Lesern wünsche ich ein gutes Jahr 2008, auf dass eure Wünsche (aber nur jene, die die Welt besser machen) in Erfüllung gehen.

Mein Feuerwerk in diesem Jahr ist ein Werbespot von Sony aus dem Jahr 2006. Die Musik ist von Gioacchino Rossini (1792-1886): L’occasione fa il ladro (Gelegenheit macht Diebe) La gazza ladra (Die diebische Elster).

Danke an Arndt für den Hinweis. So kann es gehen, wenn man eine Information ungeprüft übernimmt.

Niemand hat die Absicht

Bauliches / Kurioses

Am Dienstag hatte die Bansiner UWG als Befürworter des Projektes zu einem Bürgerforum in Sachen Bebauungsplan Nr. 14 „Ortsmitte an der Bergstraße Bansin“ geladen. Das ganze war irgendwie verwirrend. Der von der Gemeinde beauftragte Planer behauptete immer wieder, es könne ja gar nicht so groß gebaut werden, wie es die Festsetzungen des Bebauungsplanes zuliessen. Die Architekten des Investors behaupteten, man wolle ja gar nicht so groß bauen, wie es der Bebauungsplan zuliesse. Der Investor versicherte, er wolle gar nicht so groß bauen, wie es der Bebauungsplan zuliesse. Zusammenfassend könnte man sagen Niemand hat die Absicht, eine Mauer so groß zu bauen, wie es der Bebauungsplan zuläßt. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber der Abend bestand im wesentlichen aus Wiederholungen. Da sich der Streit zwischen Befürwortern und Gegnern, der häufig ins persönliche abdriftete, nur um die Größe der zukünftigen Bebauung drehte, fragt man sich warum man die Festsetzungen in dem Bebauungsplan nicht einfach reduziert. Wie schon gesagt, eigentlich hat ja niemand die Absicht …

Etwas seltsam mutete an, dass man dem einzigen offiziell geladenen Kritiker, Torsten Viebke, nicht erlaubte, seine Überlegungen wie alle anderen Referenten mit dem Beamer auf die Leinwand zu werfen. So konnte praktisch niemand im Raum so richtig sehen, was Herr Viebke da erläuterte. Der gemeindliche Planer antwortete dann auf meine Frage, ob die Ausführungen so zuträfen, mit einem klaren Nein. Der Investor ging sogar soweit, Herrn Viebke zu unterstellen, bewußt falsche Behauptungen aufzustellen, um die Leute hinters Licht zu führen. Das kann man glauben, muss man aber nicht. Es blieb nämlich bei der Behauptung bzw. Unterstellung, ein Beweis wurde nicht geführt. Wo es doch ein leichtes gewesen wäre, Herrn Viebke seine Fehler nachzuweisen, nachdem sein Papier seit mehr als vier Wochen öffentlich zugänglich ist.

Seltsam im nachhinein auch die Wohlfallensbekundung einer Bansiner Einwohnerin zu den Vorhaben des Investors. Es ging zwar lautes Geraune durch den Raum, als Sie kundtat, eines ihrer Kinder sei bei dem Investor in Ausbildung, ich fand sie aber gerade deshalb sehr nett und glaubwürdig. Das brachte ich heute auch in einem Gespräch mit einem Bekannten vor, worauf der in schallendes Gelächter ausbrach und mich aufklärte. Die gute Frau ist die Schwester des Vorsitzenden der UWG und selbst auch noch bei dem Investor angestellt.  Nachtrag 28.01.2008: Herr Friedrich, der Vorsitzende der UWG,  hat mich heute abend darauf hingewiesen, dass seine Schwester nicht bei dem Investor angestellt ist und auch nicht war. Was für mich einerseits ärgerlich ist, weil ich einer falschen Information aufgesessen bin, andererseits aber auch nicht, weil ich ihren Auftritt wie eigentlich geschrieben wirklich sehr nett und glaubwürdig fand und jetzt auch wieder finden kann.

Es gab aber auch erbauendes an diesem Abend. Der Bildschirmschoner des Stadtplaners bestand aus wirklich hübschen Aufnahmen aus dem indischen Ozean.

Irgendwie blöd oder einfach nur gut?

Kurioses

Eigenartige Melange: Ein slowakisches Luftverkehrsunternehmen macht in Österreich Werbung für Flüge nach Holland. Heraus kommt dann so etwas. Das ganze wird in Wien plakatiert und auch als Postkarte verteilt.

Skyeurope Werbung

Ich schwanke noch, ob ich das gut oder einfach nur blöd finde. Tendenziell eher blöd, wenn man sein Produkt mit geschmacklosen Witzen zu Lasten Dritter bewirbt. Dritter, die wie in diesem Fall nicht mal was mit dem Produkt zu tun haben. Auf jeden Fall ist es deutlich besser als die an Sodomie grenzende Kampagne der Agentur Jung von Matt für das Lifestyle Magazin „Deutsch“, über die es beim Spießer Alfons eine heftige Diskussion in den Kommentaren gibt.

Diamant oder Pflasterstein?

Bauliches

Unter diesen Titel hat der aus Bansin stammende Neubrandenburger Architekt Torsten Viebke ein paar sehr bemerkenswerte Fakten und Interpretationen zum aktuellen Planungsstand beim Bebauungsplan Nr. 14 (Meeresstrand) in Bansin zusammengetragen. Er hat mir auf Anfrage gestattet, das Papier als PDF online zu stellen. Es zeigt sehr deutlich auf, wie die Festsetzungen in diesem Bebauungsplan die bisherigen Maßstäbe in Bansin sprengen. Mal sehen wie das alles weitergeht.

Anmerkungen zum Bebauungsplan 14 (Dateigröße 4,7 MB).

Es war einmal vor langer Zeit …

Bauliches

… in dem wunderschönen Seebad Wansin auf der nicht minder schönen Insel Osodum, da trug sich die folgende Geschichte zu. Nachdem die vier Waisen aus dem Osten, dem Westen, der Übersee und einer kritischen Insel zusammen mit Helmut dem Dicken und Lothar dem Letzten beschlossen hatten, auch im Osten endlich wieder Monopoly spielen zu lassen, kamen wie überall im Land die Spieler mit Taschen voller Geld aus allen Richtungen nach Wansin.

Alle wollten dabeisein, wenn es galt, um all die schönen Grundstücke zu würfeln. Es wurde gekauft und verkauft, Ereigniskarten gezogen und der ein oder andere wanderte auch ins Gefängnis ohne über Los zu gehen. Es gab nämlich ein paar Spieler, die hatten sich die dicken Taschen nicht voller Geld, sondern voller Zeitungspapier gestopft, was aber den Taschen von aussen nicht so einfach anzusehen war. Schon bald hub ein gewaltiges Bauen an. Bergstraße, Seestraße, Poststraße oder auch Badstraße – es wurde gebaut und gebaut. Groß, größer und manchmal sogar noch größer. Wansin blühte und gedieh auf das prächtigste.

Eines aber war den Gemeindeoberen ein Dorn im Auge. Ausgerechnet die beiden schönsten und teuersten Grundstücke, die Parkstraße und die Schlossallee am Meeresstrand lagen brach. In der Parkstraße saß tief unten im Orlop ein besonders schlauer Spieler, der selige Stein, hoffend auf die passende Ereigniskarte. Er wartete und wartete geduldig und dann war es soweit: „Gehen Sie vor bis zur Schlossallee“. Sofort hub ein gewaltiges Planen an und die Gemeindeoberen waren begeistert. Endlich jemand, der die beiden Zahnlücken im Angesicht ihres schönen Ortes füllen wollte. Und wie er sie füllen wollte. Der selige Stein versprach ein Grand Hotel zu bauen, das alles da gewesene in den Schatten stellen sollte.

Das ist es, was wir schon immer haben wollten, sprach Klaus der Lange, seines Zeichens Dorfschulze. Endlich sollten die ganz Reichen und ganz Schönen eine angemessene Bleibe wie nirgendwo sonst auf der Welt im wunderschönen Wansin bekommen und der Ort noch prächtiger blühen und gedeihen, als man es sich in den kühnsten Träumen vorzustellen wagte. Und der selige Stein hielt was er versprach. Das Bauwerk wurde so grande, wie man es noch niemals zuvor in Wansin gesehen hatte und es stellte alle Häuser in den Schatten, die vorher schon da gewesen waren. So geschah es, dass durch ein grandioses Missverständnis aus dem wunderschönen Seebad ein beliebiger Badeort mit Schattenpromenade auf der nicht mehr ganz so schönen Insel Osodum wurde.