Sah richtig komisch heute aus, der Abendhimmel. Eine dünne Wolkendecke hat den eigentlichen Sonnenuntergang verdeckt und diese ganz eigene Färbung erzeugt.
MP steht auf Oskar Manigk
Beim etwas längeren Warten im Autohaus meines Vertrauens mangels geeigneten Lesematerials im ausliegenden FOCUS geblättert und einen Fragenbogen mit mehr oder weniger dämlichen geglückten Fragen und mehr oder weniger dämlichen geglückten Antworten mit unserem neuen Ministerpräsidenten Erwin Sellering gelesen. Eine Antwort fand ich auf auf jeden Fall besonders geglückt:
Für welchen Maler würden Sie viel Geld ausgeben?
Oskar Manigk von der Insel Usedom.
Bei der Antwort zu der folgenden Frage wird manch gelernter DDR-Bürger eine Augenbraue hochziehen.
Mit wem würden Sie gern einen Monat lang tauschen?
Mit einem Kita-Erzieher.
Dem Mann ist zu helfen. Wir setzen einfach einen Ukas des Ministerrates der DDR vom 27. Januar 1959 wieder in Kraft. Der verordnete allen Staatsfunktionären vier Wochen körperlicher Arbeit in der Produktion. Eine tolle Vorstellung. Politiker rein ins richtige Leben. Begegnung mit den Folgen ihrer WohlUntaten.
Nach dem Monat in der Kita wird der Ministerpräsident dann sicher diese Textzeile aus seinem Lieblingslied (siehe Fragebogen) besonders oft singen.
Das hab ich mir irgendwie schöner gedacht
Ich glaub ich hab irgend ’nen Fehler gemacht
Ich hatte doch höhere Ziele
Der Hotelkönig von Usedom
Keine Erfindung von mir, diese Bezeichnung verwendet Eberhard Krummheuer heute im Handelsblatt in einer regelrechten Hommage an Burghardt Seelige-Steinhoff mit dem Titel „Der Schuster, der nicht bei seinen Leisten blieb„.
Seemannsgarn
Ich bin kein Angler. Wäre ich einer, ich würde alleine wegen dieses wunderbaren Ladenschildes meinen gesamten Angelbedarf in diesem Laden decken.
Gesehen in Ahlbeck.
Öl aus Vorpommern
Industriell betrachtet, gleicht Vorpommern in weiten Teilen durchaus einer Wüste. Und wo Wüste ist, gibt es Öl. Wohl deshalb wird jetzt in Vorpommern auch wieder nach Öl gesucht. Im „Neuen Deutschland“ gibt Velten Schäfer unter dem Titel „Keine Scheichs am Bodden“ einen schönen Abriss über die Geschichte der Ölförderung in Vorpommern ab. Am Ende des Artikels leistet sich der Autor allerdings einen heftigen Schnitzer:
Immerhin haben Bürgerproteste in Heringsdorf auf Usedom nach der Wende der Ölförderung ein Ende gesetzt.
Peinlicher Fehler.
Spruch der Woche
Gefunden im aktuellen Armutsbericht der OECD:
Erwerbstätigkeit ist ein sehr wirksames Mittel, um Armut zu vermeiden.
Schlicht aber wahr. Allerdings schränkt die OECD das gleich im nächsten Absatz wieder ein:
Erwerbstätigkeit reicht als Schutz vor Armut jedoch nicht aus.
Hätte man auch gut als Spruch der Woche nehmen können. Eine deutsche Zusammenfassung des Berichtes der OECD gibt es hier.
Was einen wirklich betroffen macht, ist diese Aussage der OECD:
Seit dem Jahr 2000 haben in Deutschland Einkommensungleichheit und Armut stärker zugenommen als in jedem anderen OECD Land. Der Anstieg zwischen 2000 und 2005 übertraf jenen in den gesamten vorherigen 15 Jahren (1985 – 2000)
Zu diesem Erfolg der Bemühungen um soziale Gerechtigkeit, die sich ja fast alle Parteien auf die Fahne geschrieben haben (Anm.: Wenigstens eine gibt zu, dass sie das nicht interessiert), fällt mir in Abwandlung eines Werbespots, ein neuer Werbeslogan für die Politik ein:
Diäten für 612 Abgeordnete? 60.000.000 Euro im Jahr.
Rettung von verantwortungslosen Bankrotteuren in der Finanzwirtschaft? 500.000.000.000 Euro in einer Woche.
Erhöhung des Kindergeldes um 50 Euro? Unbezahlbar.
Abendhimmel über Usedom XVIII
Erstmal alles grau hier
Nein, nicht hier im Blog. Gerade gab es bei DRadio-Kultur im Rahmen des Themas „Schrumpfende Städte und warum man sie sterben lassen sollte“ einen Beitrag von Almuth Knigge über unsere GKriseneisstadt samt Interview mit Saskia, einer Jugendlichen aus Anklam. Selten eine treffendere Beschreibung dieses Vorortes von Usedom gehört.
Hier kann man sich diesen Beitrag noch einmal anhören.
Sonnenbad
17. Oktober geht in die Inselgeschichte ein
Man könnte ja jetzt eine Quizfrage daraus machen. Ich bezweifle, ob ausser den unmittelbar Betroffenen noch jemand mit diesem Datum etwas anfangen kann. Auf jeden Fall hat der 17. Oktober 2006 die Insel heute wieder bundesweit in die Presse gebracht. Die dpa hat in ihrem Kalenderblatt für den heutigen Tag unter dem Datum vermerkt:
2006 – Im deutsch-polnischen Grenzgebiet vor der Ostseeinsel Usedom wird ein deutsches Ausflugsschiff vom polnischen Zoll beschossen.
Nachzulesen unter anderem im Reutlinger Generalanzeiger, der Mitteldeutschen Zeitung und noch ein paar weiteren.
Wer die Geschichte nicht kennt: Hier und hier mal nachlesen.
Zum Glück hat keiner zurückgeschossen. 😉