Vom Versuch ironisch zu sein

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Gestern hat sich Hartmut Nieswandt an der täglichen Kolumne der Insel-Zeitung versucht. Ich habe den Text zwar nicht verstanden, es sollte wohl irgend etwas zwischen Ironie und Glosse sein, aber er hat in einem einzigen Satz ein großes Kunststück vollbracht.

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Er hat ein völlig neues Wort erfunden, ein seltenes falsch eingesetzt und ein extrem selten benutztes verwendet.

„Nachdenkhaft“ ist eine völlig neue Wortschöpfung, das kennt weder der Duden noch kannte Google das vorher. „Vergiert“ bringt es bei der Internetkrake auf die geringe Anzahl von 4.650 Treffern. Tatsächlich gibt es den Begriff „vergieren“, der wie es der Duden beschreibt vom lateinischen „vergere“ ableitet, nur in der Mathematik verwendet wird und überhaupt nicht der Intention des Schreibers entsprach. „Finstrig“ bringt es auf ganze 35 Treffer in der Suchmaschine.

Das hat mich angemessen beeindruckt. So viel Kunst in nur einem Satz.

Den ganzen Text gibt es nur noch im Google-Cache zu lesen. Auf der Webseite des Notkuriers finden sie ihn nicht mehr, die Links von Google führen zu der Fehlermeldung: Leider konnte dieser Beitrag nicht in der Datenbank gefunden werden. Wäre doch wirklich schade, wenn die Wortschöpfung der Nachwelt verlustig ginge.

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