Und weg ist das Direktmandat

Politisches

Der Komparativ von Gegner ist Feind, der Superlativ ist Parteifreund. Die Richtigkeit dieser These durfte in den vergangenen Tagen der für unseren Wahlkreis direkt gewählte Landtagsabgeordnete Dr. Stefan Rudolph am eigenen Leib erfahren. Der schon als designierter Wirtschaftsminister gehandelte CDU-Politiker wurde auf der Zielgeraden von seinen Parteifreunden eiskalt abserviert.

Er darf beamteter Staatssekretär bleiben, gilt er doch als exzellenter Fachmann (O-Ton CDU, wie man das halt so sagt, wenn man denjenigen gerade erst bloßgestellt hat). Dafür muss er allerdings nach § 34 des Abgeordnetengesetzes sein Landtagsmandat abgeben. Wobei das eigentlich bei Lichte betrachtet nicht sein, sondern unser Mandat ist.

Und wir sind jetzt für eine komplette Mandatsperiode, sprich 5 Jahre, ohne direkt gewählten Vertreter im Landtag. Da kommt doch richtig Freude beim Wahlvolk auf.

Wenn ich keinen Denkfehler habe, ist der große Nutzniesser neben dem gleich einem Kaninchen aus dem Hut gezauberten neuen Wirtschaftsminister, ganz zufällig Egbert Liskow, bisheriger Landtagsabgeordneter, CDU-Kreisvorsitzender des Kreisverbandes Greifswald, Präsident der Greifswalder Bürgerschaft, Kreistagsabgeordneter (habe ich was vergessen?), der als Nachrücker über die Landesliste wieder in den Landtag einzieht.

Womit sich der Kreis gewissermaßen schliesst, den Egbert Liskow ist gebürtiger Heringsdorfer.

Wir Usedomer haben aber Glück im Unglück. Mit Katharina Feike haben wir über die Landesliste der SPD doch eine Vertreterin im Landtag.

P.S.: Den Entwurf der Koalitionsvereinbarung kann man hier herunterladen.

34 Kommentare

Kommentare sind geschlossen.