Spitze oder Schlusslicht

Allgemein

Unter diesem Titel gab es heute bei Deutschlandradio Kultur den Länderreport und der geneigte Leser ahnt es schon, bei dem Titel kann es nur um Mecklenburg-Vorpommern gehen. Almuth Knigge hat viele Fakten zusammengetragen, deren Widersprüchlichkeit auch schon oft Stoff für dieses Blog geliefert haben. In einem Augenblick kann man die Tränen vor lauter Lachen nicht unterdrücken, im nächsten vor lauter Schwermut nicht. Irgendwie typisch für unser Bundesland. Zitat gefällig:

„Unser Alleinstellungsmerkmal ist, dass wir die letzten sind.“

Mit den wenigsten Cabrios.

Obwohl wir hier das beste Wetter haben.“

Dafür die Autos aber bundesweit auch das geringste Durchschnittsalter haben.

„Welche Preisklasse haben sie denn, die neuen Autos. Das sind bestimmt nicht viele große dabei. Das geht wohl eher nach Kleinwagen.“

Die allerdings auch immer öfter stehen bleiben müssen, denn in Mecklenburg-Vorpommern wurden 2008 auch die meisten Fahrverbote verhängt.

„Dazu kommt natürlich, dass auch der Alkoholkonsum hier ein Spitzenreiter ist und diesmal wirklich ein vorderer Platz. Und vor diesem Hintergrund sieht die Welt manchmal auch ganz anders aus.“

Den kompletten Beitrag gibt es hier, die in orange geschriebenen Passagen sind Einblendungen aus Interviews. Den Radiobeitrag im Original anhören kann man hier, was ich dringend empfehle oder einfach als Podcast downloaden.

Das im Beitrag zitierte Lied Mecklenburg kann man sich hier schon mal anhören. Am Anfang etwas viel Erklärung des Liedermachers, aber dann ganz hörenswert.

Blog goes print

Allgemein

Inselzeitung SommerlochManchmal finden Blogs Resonanz in den Medien. Es kommt zwar nicht so oft vor, aber es kommt vor, diesmal ist es mir passiert. Die Insel-Zeitung hat heute sehr ausführlich über den Eintrag zum Thema Nackedeis und Sommerloch berichtet und ihn weitgehend zitiert. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Nach vorheriger Anfrage und dem Angebot ein Autorenhonorar zu zahlen. Letzteres habe ich dankend ablehnen müssen, da dieses Blog reines Hobby ist und keinen kommerziellen Interessen dient.

… etwas Besseres als die Ausbeutung findest du überall …

Politisches

Dieses etwas abgewandelte Zitat aus den Bremer Stadtmusikanten kommt mir in den Sinn, wenn ich die jüngste Veröffentlichung unseres statistischen Landesamtes mit dem trockenen Titel Ergebnisse der Verdienststrukturerhebung 2006 lese. Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst in Mecklenburg-Vorpommern lag demnach im Oktober 2006 bei 2.246 Euro (Bundesdurchschnitt: 3.093 EUR). Der durchschnittliche Nettomonatsverdienst betrug 1.471 Euro (Bundesdurchschnitt: 1.986 Euro). Im Jahr 16 nach der Einheit liegt also der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst bei gerade mal 72,61 % und der Nettomonatsverdienst bei 74,02 % des Bundesdurchschnitts. Kein Wunder also, wenn gut ausgebildete, junge Leute unser Bundesland in Scharen verlassen.

Den niedrigsten Jahresverdienst 2006 hatten Friseure mit 12.345 Euro (Bundesdurchschnitt: 15.787 Euro), das entspricht einem Nettoverdienst von 679 Euro im Monat. Denken Sie an diese Zahl, wenn Sie beim nächsten Friseurbesuch wieder mit dem Trinkgeld knausern wollen.

Noch ein paar Zahlen zum Staunen gefällig? In Betrieben mit beherrschendem Einfluss der öffentlichen Hand betrug der durchschnittliche Bruttostundenverdienst im Oktober 2006 bei Frauen 17,97 Euro und bei Männern 17,68 Euro, in Betrieben ohne bzw. mit eingeschränktem Einfluss der öffentlichen Hand waren es 9,52 Euro bzw.11,17 Euro. Dazu erspare ich mir einen Kommentar.