Neulich winselte unsere Hündin wie verrückt am Fuß der Eiche in unserem Garten und meine bessere Hälfte ging nachsehen, warum Lilly so unruhig war. Zuerst dachte sie, unser Kater wäre auf dem Weg zum Elsternnest weit oben in der Krone, aber auch nur so lange, bis er zwischen ihren Beinen auftauchte. Was da oben im Baum saß, entpuppte sich als ausgewachsener Baummarder. Sah eigentlich ganz niedlich aus, auch wenn das fehlende Ohr auf Kampferprobung hinwies.
Tatsächlich hatte er es auf die jungen, noch nicht flüggen Elstern abgesehen. Um das Nest entbrannte ein beinahe 10 Minuten andauernder, wilder Kampf, in dem das Elsternpaar verzweifelt versuchte, seinen Nachwuchs zu beschützen und immer wieder den Marder anflog. Der Ausgang war absehbar, der Räuber bewegte sich mit der Beute im Maul bis zum äußersten Ende des Astes, sprang auf das Dach von Nachbars Gartenhütte, von da mit einem Satz auf den Boden und weg war er.
Hoffentlich sehen wir ihn nie mehr wieder.