Steinwege an Usedoms Westküste

Kurioses

In der BRIGITTE Nr. 1 war kürzlich ein zweiseitiger Artikel von Stefanie Hentschel über ein Wellnesswochenende in Ahlbeck. An sich schön geschrieben gehen der Autorin aber an der ein oder anderen Stelle die Gäule Möwen durch.

Ich habe Sprotten eingesteckt, um die Möwen zu füttern, allerdings habe ich nicht mit deren Enthusiasmus gerechnet: Ich habe das Lunchpaket noch nicht mal richtig ausgepackt, da stürzen sie sich hitchcockesk auf mich.

Hitchcockesk. Da muss man erst einmal drauf kommen. Vielleicht hätte Sie ja auch gerne Norman Bates als Hoteleigentümer gehabt?

Leider hat sich wie so oft ein böser Fehler eingeschlichen. Die Kaiserbäder wurden kurzerhand an die Usedomer Westküste verlegt. Ich sehe schon die ganzen Gäste mit Ostseeblick abends sehnsüchtig auf den Sonnenuntergang warten.

steiniger-weg.jpg

Noch krasser aber ist der rechte Teil des Bildes und die dazu gehörende Unterschrift:

Doppelt bequem: Vom „Ahlbeck“ sind es nur ein paar Schritte an den Strand, wo sich ein steiniger Weg ins Meer windet.

Das ist einfach nur eine dreiste Fälschung, es gibt an der Usedomer Aussenküste keine steinigen Wege ins Meer. Bezeichnenderweise ist das Bild dazu das einzige, welches von einer Agentur zugekauft wurde. Selbst konnte es die mitreisende Fotografin schliesslich nicht fotografieren.

Hans Dornbusch und der „Rote Oktober“

Allgemein

Das Hamburger Abendblatt hat in seiner Serie „20 Jahre – Auf dem Weg zur Einheit einen langen Artikel von Jan Haarmeyer veröffentlicht. Er beschäftigt sich unter dem Titel „Bedroht und gefeiert – der Wessi von Usedom“ ausführlich und teilweise in sehr dramatischem Tonfall mit den Umständen, unter denen Hans Dornbusch im Jahr 1993 das Wismut-Ferienheim „Roter Oktober“ erwarb.

Nachtrag 06.01.2010: Der Artikel ist seit heute kostenpflichtig.

Fröhliche Weihnachten

Allgemein

Die Weihnachtsmusik stammt in diesem Jahr von Greg Lake, aufgenommen im Jahr 1975. Eigentlich in der Absicht geschrieben, die Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes anzuprangern hat sich „I believe in father christmas“ zu einem der beliebtesten Weihnachtslieder entwickelt. Dazu muss man allerdings den Text gründlich missverstehen:

They said there’ll be snow at Christmas
They said there’ll be peace on Earth
But instead it just kept on raining
A veil of tears for the Virgin’s birth
I remember one Christmas morning
A winters light and a distant choir
And the peal of a bell and that Christmas Tree smell
And their eyes full of tinsel and fire
They sold me a dream of Christmas
They sold me a Silent Night
And they told me a fairy story
‚Till I believed in the Israelite
And I believed in Father Christmas
And I looked at the sky with excited eyes
‚Till I woke with a yawn in the first light of dawn
And I saw him and through his disguise

I wish you a hopeful Christmas
I wish you a brave New Year
All anguish pain and sadness
Leave your heart and let your road be clear
They said there’ll be snow at Christmas
They said there’ll be peace on Earth
Hallelujah Noel be it Heaven or Hell
The Christmas you get you deserve.

Die letzten Zeilen in Verbindung mit den Bildern aus dem Video machen die ursprüngliche Absicht recht deutlich.

In diesem Sinne wünsche auch ich allen Lesern das Weihnachtsfest, das sie sich verdient haben.

Kleine Nachlese zum 9. November

Allgemein

In diesem Jahr war ich ziemlich unangenehm berührt über die in meinen Augen monströsen Feierlichkeiten zum 20. Jahrestags des Mauerfalls. Was wollen denn die Herrschaften erst am 25. Jahrestag veranstalten? Es gibt aber drei Dinge, die mit diesem Anlass zusammenhängen und die ich gerne weiterempfehlen möchte.

Zuerst ist da das Buch „Da war doch mal was“ des Berliner Comiczeichners Flix. Es zeigt 23 Geschichten, die sich auf ganz eigene Weise mit unserem Land und den Menschen auseinandersetzen. Flix war zum Zeitpunkt des Mauerfalls 13 Jahre alt und hat alles gar nicht so richtig mitbekommen. Für den Berliner Tagesspiegel fing er dann an, eigene Erinnerungen und die von Freunden und Bekannten an früher als Bildergeschichten zu veröffentlichen. Mittlerweile gibt es 36 Folgen. Man bekommt einen sehr schönen Einblick in die Wahrnehmung der damaligen Zeiten mit den Augen von Kindern und Jugendlichen. Manchmal sehr subtil, manchmal sehr naiv und direkt.

Zum zweiten ist da die erste Ausgabe des Magazins FROH!. Sie hat den Begriff „Wende“ zum Thema gemacht und das in ganz einzigartiger Art und Weise. So hat zum Beispiel Pfarrer Christian Führer sein Manuskript zum Montagsgebet vom 30. Oktober 1989 zur Verfügung gestellt, beschäftigen sich Markus Lägel und Simone Rüth mit Wende-Orten wie dem ausgestorbenen Heuersdorf, oder Volkenroda, dem Ort mit Deutschlands höchster Postleitzahl. Eine sehr schöne Lektüre für lange Abende. Teile des Magazins kann man online ansehen, es empfiehlt sich aber die gedruckte Ausgabe für 7 Euro plus Versandkosten zu bestellen.

Zum dritten hat der Boston Globe in seiner wunderbaren Rubrik „The big picture“ eine Bildstrecke mit 38 wie immer hervorragenden Aufnahmen zum Mauerfall ins Netz gestellt. Ich empfehle besonders die Aufnahmen 12 bis 15. Beim Klick ins Bild wird die Aufnahme von damals durch die heutige Ansicht ersetzt.

Manche Uhren gehen anders

Kurioses

inseluhren.jpg

Die Uhrenreihe hängt im Restaurant Waterblick in Loddin. Auf die Frage an die Bedienung, warum denn die Balmer Uhr anders gehe, meinte diese ganz trocken: „Das ist im Hinterland, da gehen die Uhren anders.“ Ich beschäftige mich seither mit der Frage, ob die Balmer nun 1 Stunde voraus oder 11 Stunden hinterher sind.

Die Bildqualität bitte ich zu entschuldigen, aber ich hatte nur das iphone zur Hand, das bei schlechtem Licht nicht wirklich brauchbare Bilder erzeugt.

Zu warm, zu nass, zu trübe

Allgemein

novemberrosen.jpg

So war der November. 2,6°C über der Durchschnittstemperatur von 4,5°C und das obwohl wir am 4. in weiten Teilen des Landes eine dicke Schneedecke hatten. Die Niederschläge waren mit 74 l/m² ebenfalls deutlich über der sonst üblichen Menge von 51 l/m². Dafür zeigte sich die Sonne mit 38 Stunden 14 Stunden zu wenig.Heraus kommt dann so etwas wie das gestern in Heringsdorf aufgenommene Bild oben: Rosen in voller Blüte am 30. November.

P.S.: In Schleswig-Holstein schien die Sonne übrigens nur ganze 14 Stunden.