Lesen bildet

Allgemein

Die Ostsee-Zeitung vermeldet heute auf der Titelseite des Lokalteiles eine schlimme Ente.

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Dumm nur, dass es die Arbeitsgruppe „Junges Usedom“ des Tourismusverbandes schon lange nicht mehr gibt. Noch dümmer, dass es sogar in der Ostsee-Zeitung vom 8.12.2009 gemeldet wurde:

Gut ein Jahr lang stand der Arbeitskreis Junges Usedom unter der Obhut des Tourismusverbandes Insel Usedom. Jetzt steht die Selbstständigkeit an: am 4. Februar 2010 soll in der Trassenheider Seeklause der Verein „Junges Usedom“ gegründet werden.

Am 9.3.2010 wurde noch einmal nachgeschoben:

Bis Ende April will der jüngst gegründete Verein „Junges Usedom“ seine eigene Homepage präsentieren.

Besonders unangenehm ist diese Ente, weil man das Verhältnis zwischen Frau Maus, Vorsitzende des Vereins „Junges Usedom“ und dem Tourismusverband, dessen Vorstandsmitglied sie auch ist, spätestens seit der Mitgliederversammlung in dieser Woche, als angespannt noch sehr freundlich umschreibt.

Lesen bildet. Besonders das Lesen der Zeitung, die man selbst verantwortet.

Der Mantel des Schweigens

Politisches

In der Vergangenheit war es guter Brauch, dass allmonatlich die neuesten Tourismuszahlen unter großem Jubelgetöse veröffentlicht wurden. Man hatte sich an Zuwächse gewöhnt und fiel dem absurden Glauben anheim, es gebe immer währendes Wachstum bei den Übernachtungszahlen.

Im Januar musste das Getöse bereits ausfallen. Die Übernachtungen gingen landesweit um 5,4 % zurück. Besonders stark betroffen war wieder einmal Rügen mit -15,5% und auch Usedom mit dem Appendix Vorpommern mit -8,2%.

Dann geschah etwas seltsames. Normalerweise werden die Zahlen des jeweiligen Monats spätestens sieben Wochen nach dessen Ende durch das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern veröffentlicht. Aber nicht im Februar 2010. Dessen Zahlen sind bis heute nicht bekannt gemacht. Wahrscheinlich hat es den Verantwortlichen im Land die Sprache verschlagen bei einem Rückgang bei den Übernachtungen von 12%. Wieder an der Spitze: Rügen mit -25,6% (!) und Usedom mit -12,8%. Haben sie irgendetwas davon in der Presse zu lesen bekommen oder gar einen Erklärungsversuch gehört?

Gestern dachte ich schon, dieser Beitrag wäre von der Zeit überholt. Auf der Seite des Statistischen Amtes gab es eine Presseerklärung zu den Märzzahlen, von denen ich ähnlichen Umgang wie mit denen aus dem Februar erwartet hatte, nämlich Unterschlagung.

Ich muss dazu erklären, dass ich schon seit Jahren verschiedene Newsletter der Statistiker abonniert habe, natürlich auch den für Handel, Tourismus und Dienstleistungen. Da werden sonst auch die Tourismuszahlen verschickt. Gestern aber nicht. Die Pressemitteilung ist seit gestern online, ob sie an die Redaktionen verschickt wurde, weiss ich nicht. Ich vermute es aber, da eine andere Pressemitteilung von gestern heute in den Tageszeitungen eine Rolle spielte.

Im März war landesweit erneut ein Minus von 3,6% zu verzeichnen, das aber durch einen Zuwachs bei den Campingplätzen gemindert ist. Im Bereich der Hotellerie waren es -6,7%. Auch hier wieder an der Spitze Rügen mit -5,8% und Usedom mit -13,3%.

Wie gesagt, ich dachte dieser Beitrag sei gestorben. Bis ich heute morgen die beiden Tageszeitungen aufschlug und keine Silbe über die Übernachtungseinbrüche zu lesen war.

Man nennt es den Mantel des Schweigens.

Tagebuchnotizen aus Zinnowitz

Allgemein

Mek Wito hat auf seinem Blog feine Notizen zu seinem gerade zu Ende gegangenen Besuch in Zinnowitz veröffentlicht:

Wir sitzen im Wald, nahe am Meer, wir hören die Brandung, K sitzt auf einem umgefallenen Baumstamm, ich liege am Boden und mache Fotos von ihr, über uns zwitschern Vögel, dann nehme ich das Notizbuch raus und schreibe ein paar Zeilen, K schießt Fotos von mir. Ich werde mich jetzt immer hinlegen.

Es gibt auch noch einen schönen Eintrag über einen Besuch im Jahr 2008. Für beides gilt: Hingehen und lesen!

Via Anke Gröner.