Leben kann man nur vorwärts, das Leben verstehen nur rückwärts.
Unter den Wolken …
ist die Freiheit nicht grenzenlos, aber unsere Insel besonders schön.
Nouvelle Cuisine
Immer offen für Neues konnte ich dieser Aufforderung nicht wiederstehen. Leider hatte die Karte einen holzigen Beigeschmack, war sie doch nicht auf holzfreiem Papier gedruckt. Auch etwas mehr Farbe wäre dem Geschmackserlebnis gewiss nicht abträglich gewesen, so aber schmeckte die Karte etwas fad. Ein kleiner Tip für das Servicepersonal: Eine Schere an Stelle des Messers hätte das Verspeisen der Karte wesentlich vereinfacht.
Gesehen in der Heringsdorfer Seestrasse.
Der Widerspruch in sich
Dieses Gefäß beschreibt auf ganz wunderbare Weise die Widersprüchlichkeit der großen Koalition in Wahlkrampfzeiten. Der eine spricht von einem Nachtragshaushalt mit der Rekordneuverschuldung von 30.000.000.000 Euro und drohenden Steuerausfällen von 300.000.000.000 Euro im nächsten Jahr (wer mit den vielen Nullen Probleme hat ersetze die letzten neun durch den Begriff Milliarde), die andere spricht von Schuldentilgung und Steuerentlastung im Falle eines Wahlsieges.
Das verwirrt mich mindestens so sehr, wie dieser Aschenbecher, der das Rauchen untersagt.
Gesehen auf der Terrasse des Bistros im Flughafen Heringsdorf.
Fassadenkunst
Ein Lob dem Hauseigentümer, der die eigentlich schmucklose Fassade mit einem Bild der in der Nähe liegenden Wohnsiedlung „Am Schloonsee“ in Bansin hat schmücken lassen. Gesehen in der Bansiner Seestraße.
Nebenbei bemerkt kann man diese Wohnsiedlung ruhigen Gewissens als die gelungenste auf der Insel Usedom bezeichnen, sie ist mit ihren Holzhäusern auf ganz hervorragende Art und Weise in die umgebende Natur integriert.
Geschenk eines Frühaufstehers
Familie Hübner war so nett, mir heute sehr schöne Aufnahmen vom Sonnenaufgang am Langenberg zu schicken, für die Herr Hübner früh, wirklich früh aufgestanden ist. Verbunden mit der Frage, ob mir vielleicht eines für den Usedomspotter gefällt. Da kann ich nur sagen: Alle, wirklich alle. Da einer der Vorzüge des Internets gegenüber gedruckten Medien das fast unbegrenzte Platzangebot ist, gibt es jetzt alle fünf Bilder verbunden mit einem dicken Dankeschön nach Bansin.
Die ewige Konstante – Meck-Pomm ist letzter
Zumindest wenn es um solche Dinge wie Einkommen geht. Zur Zeit ist es ja für Unternehmen vor allem aus der Finanzdienstleistungsbranche en vogue Berichte von Forschungsinstituten erstellen zu lassen, die sich mit Dingen wie verfügbaren Einkommen und ähnlichem befassen. Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) hat jetzt einen Netto-Netto-Atlas erstellt.
Üblicherweise werden bei solchen Studien alle Steuern und Sozialabgaben vom Bruttoeinkommen abgezogen, der spärliche Rest ist dann das Nettoeinkommen. In der jetzt vorgelegten Studie ist man einen Schritt weitergegangen. Man hat auch noch alle anderen Ausgaben abgezogen, die laut Bundessozialhilfegesetz lebensnotwendig sind, als da wären: Lebensmittel, Kleidung, Körperpflegemittel, Miete, Energie, Mobilität und Kinderbetreuung. Das Ergebnis wird dann als Netto-Netto bezeichnet.
Wie immer bei solchen Erhebungen (angesichts des Ergebnisses für unser Bundesland sollte man es vielleicht besser als Vertiefung bezeichnen) hat Mecklenburg-Vorpommern mal wieder den längsten Namen und das kleinste Ergebnis. Während beim Spitzenreiter Bayern die Bürger 54,2 Prozent ihres Nettoeinkommens frei ausgeben können, sind es in Mecklenburg-Vorpommern nur 40,6 Prozent. Das hört sich nicht so schlimm an, bei näherer Betrachtung ist es das aber, da Meck-Pomm ja auch bei den durchschnittlichen Einkommen pro Kopf letzter ist und die unterste Einkommensklasse der Studie in unserem Bundesland besonders häufig vertreten ist:
In der untersten Einkommensklasse (weniger als 1 000 €) ist das Netto-Netto-Einkommen negativ, die lebensnotwendigen Ausgaben sind also im Durchschnitt bei diesen Haushalten höher als das Nettoeinkommen (in Höhe von durchschnittlich 764 €). Sofern diese Haushalte nicht auf Ersparnisse zurückgreifen können, müssen die lebensnotwendigen Ausgaben mit Krediten finanziert werden.
Ich weiss nicht, ob ich bei solch einer Bemerkung lachen oder weinen soll. Lachen wegen der Naivität (Finanzierung mit Krediten) oder Weinen wegen der reinen Fakten. Die ganze Studie gibt es auf der Webseite des RWI zum Download.
Fundsache
Nicht dass es in Zinnowitz keinen Glanz und Glamour gäbe … aber hier liegt wohl eine Verwechslung vor. Gefunden in der heutigen Inselzeitung.
Spruch der Woche
Abwrackprämie, die; Belohnung für die Vernichtung von Gebrauchsgegenständen; ihr Besitzer empfängt die Prämie, die er als Steuerzahler entrichtet. Abgewrackt werden auch Banken, in diesem Fall kommt die Prämie als Bonus den Managern zugute, die für die Pleite gesorgt haben.
Aus dem Alphabet der Krise von Hans Magnus Enzensberger
Die Welt steht Kopf
Den Verdacht hatte ich schon länger, aber wenn jetzt schon amtlich darauf hingewiesen wird, sind wir wohl über das Stadium des Verdachtes hinaus.
Gesehen an der Trassenheider Straße.